AKTUELL

Studie SHLR zur Wirksamkeit der EST

Die SHLR führt eine Untersuchung zur Wirksamkeit der Entwicklungspsychologischen Sprachtherapie (EST) durch. Die Therapie bewährt sich in der Praxis seit mehreren Jahrzehnten und anhand von Einzelfällen liegen auch bereits wissenschaftliche Hinweise für die Wirksamkeit der EST vor.

Im Rahmen des Forschungsprojektes soll dies nun an einer grösseren Stichprobe von 30 Kindern aufgezeigt werden. Hierfür werden logopädische Fachpersonen gesucht, die sich in EST vertieft und spezialisiert haben und die das Projekt bei der Rekrutierung von Therapiekindern und der Datenerhebung gerne unterstützen. Sie haben in den letzten Jahren den CAS oder die Jahresweiterbildung besucht und würden sich deshalb gut für eine Mitarbeit im Forschungsprojekt eigenen.

Genauere Informationen zur geplanten Studie finden Sie auf dem Flyer im Anhang und der Homepage der SHLR Studieninformation_E-EST.pdf (shlr.ch)

Wenn Sie neugierig auf das Projekt geworden sind und einen Beitrag zu dieser Untersuchung leisten möchten, dann melden Sie sich bei den Projektmitarbeiterinnen Martina Vetsch Good (martina.vetsch@shlr.ch) und Anna Zimmermann-Stübe (anna.zimmermann@shlr.ch).

 

 

Bücher von Dr. Barbara Zollinger als E-Books erhältlich

Neu sind 4 der Bücher von Dr. B. Zollinger auch als E-Books (PDF) über die gängigen Online-Shops erhältlich:

 

Kinder im Vorschulalter 3. A., ISBN E-PDF: 978-3-258-47325-3
Frühe Spracherwerbsstörungen, ISBN E-PDF: 978-3-258-47868-5
Kindersprachen, Kinderspiele, ISBN E-PDF: 978-3-258-46806-8
Entdeckung der Sprache, 9.A., ISBN E-PDF: 978-3-258-47925-5

 

Anbei der link zum Haupt-Verlag

 

 

Tagungsrückblick des Vorstands – Frühtherapie 2022 – Bindung und Interaktion

Wochen und Monate vor Tagungsbeginn raucht uns der Kopf und wir werden immer wieder aufs Neue herausgefordert. Da taucht schon mal die Frage auf, wieso man sich das antut, eine Tagung zu organisieren… Aber waren Sie schon mal an einer Tagung, an der es Ihnen den Ärmel reingezogen hat? Ja? Dann wissen Sie warum. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn in einem Raum viele Menschen sitzen und jemandem zuhören, mitdenken, lachen, berührt sind. Diese Dichte an Konzentration und Emotion kann man fast nicht beschreiben. Sich verstanden oder bestätigt fühlen, etwas kritisch hinterfragen, angeregt sein auf Hochtouren. Wenn es gelingt Menschen zu finden, die von ihren beruflichen Erfahrungen berichten, professionell, sorgfältig und empathisch, wissenschaftlich hergeleitet oder im Rahmen einer Fallbeschreibung, dann ist das ein Glück und eine grosse Bereicherung. Das ist uns gelungen. Frühtherapie 2022: Bindung und Interaktion war ein voller Erfolg.

 

An einer solchen Veranstaltung läuft natürlich nicht alles rund. Leider war Frau Dr. Barbara Zollinger kurzfristig erkrankt und konnte zu unserem und ihrem grossen Bedauern nicht dabei sein. Flexibilität und Ideen waren gefragt. Zum Glück war Herr Dr. Nicola-Hans Schwarzer bereit, sein Referat, das er für die MV vorbereitet hatte, auf die Tagung zu verschieben. Frau Dr. Franziska Schlensog-Schuster erklärte sich bereit, schon am Freitagvormittag zu kommen und die Tagung mit ihrem Referat zum Thema «Fütterstörung im interdisziplinären Kontext» zu eröffnen. Sie hat auf sympathische Weise Einblick in Theorie und Praxis gegeben, viel Wissen weitergegeben und die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit betont. Ihr Videobeispiel von einem Vater mit seinem Kind hat sehr berührt und war während der Tagung im Zusammenhang mit neuen Erkenntnissen aus anderen Referaten immer wieder Thema. Im Anschluss hat Frau Dr. Sabine Fiala-Preinsperger über das Sprechen zum Kind gesprochen. Wie es gelingen kann, das, was die Eltern über das Kind berichten, aufzunehmen, leicht zu verdauen und dem Kind zu erzählen. Und wie das direkte Sprechen zum Säugling eine sofort beobachtbare Entspannung auslösen kann. Ihr Referat, ihre Art des Sprechens und In-Worte-Fassens, hat viele sehr berührt. Es haben sich mehrere Parallelen aufgetan, zu Kindern, die nicht sprechen. Wie es sich lohnt, mit Sprache neben den Inhalten auch Emotionen, Sorgen und Zuversicht zu transportieren.

Frau Prof. Dr. Sonja Perren hat am Freitagnachmittag eindrücklich aufzeigen können, wie wichtig Spielkompetenzen für die Peer-Beziehungen sind, gerade auch für Kinder deren Sprachverständnis in Deutsch noch klein ist. Zum Schluss des ersten Tages waren wir noch einmal gefordert. Herr Dr. Nicola-Hans Schwarzer hat uns im online-Format eine ziemliche Flut an wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Mentalisieren zugemutet. Einmal mehr war es dabei eindrücklich zu sehen, wie sorgfältig psychodynamische Themen wissenschaftlich aufgearbeitet und breit erforscht sind.

Herr Egon Garstick hat uns am Samstag engagiert in den zweiten Tag geleitet. Seine authentische, lebhafte Art über seine Arbeit in der Beratung mit jungen Vätern zu sprechen, hat uns beeindruckt. Auch Männer brauchen manchmal Unterstützung, um in ihre Rolle als Vater hineinzufinden. Im Beratungsprozess ist es wichtig, dass wir sie als Elternteil genauso einbeziehen wie die Mütter, damit eine gelingende Triade mit dem Kind entstehen kann. Frau Prof. Dr. Martina Zemp hat die Tagung mit ihren sorgfältigen Ausführungen zum Thema Einfluss der neuen Medien (Smartphone) auf die frühe Bindung in einer wunderbaren Mischung aus Forschungsüberblick und Praxisbezug abgeschlossen. Dazwischen fanden sieben interessante und informative Workshops zu unterschiedlichen Inhalten statt, geleitet von engagierten Fachleuten aus dem Gebiet der Sprachtherapie und Nachbarsdisziplinen.

 

Diesen tollen Anlass vor Ort zu erleben und viel fachlichen und persönlichen Austausch zu geniessen, war für die Referierenden und Teilnehmenden sehr anregend. Die Tagung hat uns alle sehr bereichert und einmal mehr aufgezeigt, wie wichtig die Vernetzung unter Berufsleuten, genauso wie im interdisziplinären Bereich, alle in ihrem persönlichen und beruflichen Alltag weiterbringt.

 

GSEST-Vorstand

April 2022